Empirische Studie über Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen in Stahlbetrieben

Werner Nienhüser und Maiken Bonnes (Lehrstuhl für Personalwirtschaft, Universität Duisburg-Essen) haben Mitte 2008 eine Befragung von Betriebsräten in der Stahlbranche zum Thema Leiharbeit und Werkverträgen durchgeführt. Auftraggeber der Studie war das Zweigbüro Stahl der IG Metall mit Unterstützung des IG Metall-Funktionsbereichs Mitglieder & Kampagnen.
Von 92 arbeitspolitisch wichtigen (großen) Stahlbetrieben haben 43 geantwortet. Zentrale Themenbereiche der Untersuchung waren: 1. Ausmaß der Leiharbeit und Werkverträge, Einsatzbereiche und Einsatzgründe,  2. Einsatz- und Arbeitsbedingungen der Leiharbeiter, 3. Regulierung von Leiharbeit durch Tarifvertrag und betriebliche Vereinbarungen und 4. die Organisierung der Leiharbeiter.
Für das erste Halbjahr 2008 gaben ca. drei Viertel der antwortenden Betriebsräte an, Leiharbeiter beschäftigt zu haben. Die durchschnittliche Leiharbeiterquote betrug knapp 5% (Standardabweichung 6%). Die höchste  Leiharbeiterquote wurde mit 24% angegeben. (Weitere Ergebnisse sind im Ergebnisbericht zu finden.)

leiharbeit

Abbildung 1: Anteil der Leiharbeiter an der Stammbelegschaft im ersten Halbjahr 2008 (in Prozent)

Quelle: Nienhüser, W.; Bonnes, M. 2009: Regulierung von Leiharbeit … Mehr lesen...

Leiharbeit – Neue Studie

Lutz Bellmann und Alexander Kühl haben eine neue Studie zur Leiharbeit publiziert. Der Titel lautet:

Weitere Expansion der Leiharbeit? Eine Bestandsaufnahme auf Basis des IAB-Betriebspanels.

impuls grafik 2007 20 4

Die Studie kann hier heruntergeladen werden. Einen Überblick über die Befunde findet man auch im Boeckler Impuls 20/2007.

Die Autoren fassen die wesentlichen Ergebnisse so zusammen:

  • “Der Anteil der Betriebe mit Leiharbeit stieg von 2,5 % im Jahr 2005 auf 2,8 % im darauf folgenden Jahr. Entsprechend stieg der Anteil der Leiharbeitskräfte an der Gesamtbeschäftigung im selben Zeitraum von einem auf 1,5 %.
  • Im verarbeitenden Gewerbe kann festgestellt werden, dass in Entleihbetrieben zu einem geringeren Anteil andere sonstige Beschäftigungsverhältnisse anzutreffen sind als in Betrieben ohne Leiharbeit. Dies zeigt, dass Austauschprozesse zwischen diesen Arten atypischer Beschäftigung stattgefunden haben.
  • Betriebe, in denen jedes fünfte Belegschaftsmitglied (Intensivnutzer) eine Leiharbeitskraft ist, machen gegenwärtig rund 10 Prozent der Entleihbetriebe aus.
  • In rund 60 Prozent der Entleihbetriebe ist kein Betriebsrat
Mehr lesen...

Buch

Das immer noch über die empirischen Befunde hinaus aktuelle Buch von

Klaus Kock: “Die austauschbare Belegschaft. Flexibilisierung durch Fremdfirmen und Leiharbeit“. Köln 1990.

findet man hier im PDF-Format.

Zwar mögen die empirischen Befunde eher von historischem Interesse sein, die Perspektive auf das Phänomen der Externalisierung ist nach wie vor beachtenswert.… Mehr lesen...