Fritz Naphtali: „Wirtschaftsdemokratie“ (Podcast Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Interessanter Podacst von Alex Demirović (und Hans-Jürgen Urban)

„Sozialismus braucht Demokratie – nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Fritz Naphtali fordert in seiner Schrift «Wirtschaftsdemokratie», dass die parlamentarische Demokratie, die dem Bürgertum von der Arbeiterbewegung abgerungen wurde, unvollendet ist und durch Wirtschaftsdemokratie ergänzt werden muss. Seiner Ansicht nach soll nicht mehr das Kapitaleigentum über das Schicksal des Gemeinwesens entscheiden. Für Naphtali bedeutet Sozialismus, dass auch die Wirtschaft Teil des Gemeinwesens wird und ökonomische Prozesse planvoll gestaltet werden können – mit gleichberechtigter Teilhabe aller. Dabei zeigt sich, dass schon jetzt relevante Veränderungen stattfinden. Deshalb ist es möglich, nicht auf eine letzte Stunde der Entwicklung zu warten, sondern den Kapitalismus zu biegen, bevor er einmal durch grundlegende Veränderungen der Eigentumsverhältnisse gebrochen wird.
Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge Hans-Jürgen Urban. Er ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und Honorarprofessor für Soziologie an der Universität Jena.“
Quelle: https://www.rosalux.de/mediathek/media/element/2604

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Neue Publikation: „Monopsony, adaptive preferences and the stickiness of long working hours“

Peetz, David; Nienhüser, Werner; Murray, Georgina (2024): Monopsony, adaptive preferences and the stickiness of long working hours. In: Industrielle Beziehungen / The German Journal of Industrial Relations 30 (3), S. 57–80. https://doi.org/10.5771/0943-2779-2023-3-57

Zusammenfassung: Trotz der weit verbreiteten Auffassung, dass kürzere Arbeitszeiten eine
gute Sache wären, hat das Produktivitätswachstum seit den 1960er und 1970er Jahren nicht zu
einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit geführt. In diesem Artikel wird die Frage gestellt,
warum die Arbeitgeber lange Arbeitszeiten beibehalten konnten. Dazu müssen wir die
Funktionsweise von Arbeitsmärkten und die Präferenzen der Arbeitnehmer betrachten. Kurz
gesagt, monopsonistische Arbeitsmärkte ermöglichen es den Arbeitgebern, sich für lange
Arbeitszeiten zu entscheiden, und die adaptiven Präferenzen der Arbeitnehmer sorgen dafür,
dass diese langen Arbeitszeiten unabhängig von der Entwicklung von Technologie und
Produktivität bestehen bleiben. Unser empirischer Schwerpunkt liegt auf der Frage, welche Rolle
adaptive Präferenzen bei den Einstellungen von Schichtarbeitern zu scheinbar unattraktiven
Schicht- und Nachtarbeitsregimen spielen. Wir … Mehr lesen...