Lutz Bellmann und Alexander Kühl haben eine neue Studie zur Leiharbeit publiziert. Der Titel lautet:
Weitere Expansion der Leiharbeit? Eine Bestandsaufnahme auf Basis des IAB-Betriebspanels.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden. Einen Überblick über die Befunde findet man auch im Boeckler Impuls 20/2007.
Die Autoren fassen die wesentlichen Ergebnisse so zusammen:
- „Der Anteil der Betriebe mit Leiharbeit stieg von 2,5 % im Jahr 2005 auf 2,8 % im darauf folgenden Jahr. Entsprechend stieg der Anteil der Leiharbeitskräfte an der Gesamtbeschäftigung im selben Zeitraum von einem auf 1,5 %.
- Im verarbeitenden Gewerbe kann festgestellt werden, dass in Entleihbetrieben zu einem geringeren Anteil andere sonstige Beschäftigungsverhältnisse anzutreffen sind als in Betrieben ohne Leiharbeit. Dies zeigt, dass Austauschprozesse zwischen diesen Arten atypischer Beschäftigung stattgefunden haben.
- Betriebe, in denen jedes fünfte Belegschaftsmitglied (Intensivnutzer) eine Leiharbeitskraft ist, machen gegenwärtig rund 10 Prozent der Entleihbetriebe aus.
- In rund 60 Prozent der Entleihbetriebe ist kein Betriebsrat anzutreffen.
- Je höher die Nutzungsintensität ist, desto stärker geht der Anteil von Betrieben mit Überstunden zurück. Dies lässt folgern, dass in diesen Betrieben Leiharbeit anstatt Überstunden gewählt werden, um anfallende Kosten gering zu halten.“ (Bellmann/Kühl 2007: Zusammenfassung).