Neue Publikation: „Monopsony, adaptive preferences and the stickiness of long working hours“

Peetz, David; Nienhüser, Werner; Murray, Georgina (2024): Monopsony, adaptive preferences and the stickiness of long working hours. In: Industrielle Beziehungen / The German Journal of Industrial Relations 30 (3), S. 57–80. https://doi.org/10.5771/0943-2779-2023-3-57

Zusammenfassung: Trotz der weit verbreiteten Auffassung, dass kürzere Arbeitszeiten eine gute Sache wären, hat das Produktivitätswachstum seit den 1960er und 1970er Jahren nicht zu
einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit geführt. In diesem Artikel wird die Frage gestellt, warum die Arbeitgeber lange Arbeitszeiten beibehalten konnten. Dazu müssen wir die Funktionsweise von Arbeitsmärkten und die Präferenzen der Arbeitnehmer betrachten. Kurz gesagt, monopsonistische Arbeitsmärkte ermöglichen es den Arbeitgebern, sich für lange Arbeitszeiten zu entscheiden, und die adaptiven Präferenzen der Arbeitnehmer sorgen dafür, dass diese langen Arbeitszeiten unabhängig von der Entwicklung von Technologie und Produktivität bestehen bleiben. Unser empirischer Schwerpunkt liegt auf der Frage, welche Rolle adaptive Präferenzen bei den Einstellungen von Schichtarbeitern zu scheinbar unattraktiven Schicht- und Nachtarbeitsregimen spielen. Wir … Mehr lesen...

Datensätze im Feld Employment Relations

Im Sommersemester 2024 führen Andreas Behr und ich ein Seminar durch zum Buch

Kenworthy, L. (2022). Would Democratic Socialism be Better? Oxford University Press.

Lane Kenworthy vergleicht in seinem Buch die Performanz von zwei Varianten kapitalistischer Wirtschaftssysteme hinsichtlich verschiedener gesellschaftlicher Aspekte. Gegenübergestellt werden liberale kapitalistische Volkswirtschaften angelsächsischer Prägung mit den typischen Vertretern USA und England einerseits, und sozialdemokratische kapitalistische Volkswirtschaften, insbesondere skandinavischer Prägung andererseits. Bezogen auf Ungleichheit oder Qualität der Arbeit analysiert Kenworthy zunächst, ob der „socialdemocratic capitalism“ dem „liberal capitalism“ überlegen ist. Durchgängig kommt Kenworthy zu dem Befund, dass dies der Fall ist. Er stellt dann die Frage, ob der „demokratische Sozialismus“ zu weiteren Verbesserungen  führen kann. Seine Antwort ist bei nahezu allen Fragen: Nein, der demokratische Sozialismus würde keine Verbesserungen bringen, auch seien  die Nebenwirkungen häufig negativ (z.B. geringere Innovationsfähigkeit).

Im Rahmen der Veranstaltung lesen wir gemeinsam das Buch, arbeiten Kenworthys Kernargumente heraus und diskutieren diese kritisch vor … Mehr lesen...