Neue Publikation: „Monopsony, adaptive preferences and the stickiness of long working hours“

Peetz, David; Nienhüser, Werner; Murray, Georgina (2024): Monopsony, adaptive preferences and the stickiness of long working hours. In: Industrielle Beziehungen / The German Journal of Industrial Relations 30 (3), S. 57–80. https://doi.org/10.5771/0943-2779-2023-3-57

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Zusammenfassung: Trotz der weit verbreiteten Auffassung, dass kürzere Arbeitszeiten eine
gute Sache wären, hat das Produktivitätswachstum seit den 1960er und 1970er Jahren nicht zu
einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit geführt. In diesem Artikel wird die Frage gestellt,
warum die Arbeitgeber lange Arbeitszeiten beibehalten konnten. Dazu müssen wir die
Funktionsweise von Arbeitsmärkten und die Präferenzen der Arbeitnehmer betrachten. Kurz
gesagt, monopsonistische Arbeitsmärkte ermöglichen es den Arbeitgebern, sich für lange
Arbeitszeiten zu entscheiden, und die adaptiven Präferenzen der Arbeitnehmer sorgen dafür,
dass diese langen Arbeitszeiten unabhängig von der Entwicklung von Technologie und
Produktivität bestehen bleiben. Unser empirischer Schwerpunkt liegt auf der Frage, welche Rolle
adaptive Präferenzen bei den Einstellungen von Schichtarbeitern zu scheinbar unattraktiven
Schicht- und Nachtarbeitsregimen spielen. Wir zeigen anhand von Daten aus dem australischen
Bergbau, wie dieser Anpassungsprozess funktioniert und diskutieren Schlussfolgerungen für die
Regulierung der Arbeitszeiten hin.

Abstract: Despite widespread views that shorter working hours would be a good thing, productivity growth since the 1960s and 1970s has not delivered reductions in the standard working week. This paper asks why employers have been able to ensure long working hours. We look for answers in monopsonistic labour markets, enabling employers to choose long-hour-working-regimes, and  adaptive preferences by employees that ensured the stickiness of those long working hours, regardless of developments in technology and productivity. Our empirical focus here is on the role adaptive preferences play in understanding attitudes of shift-workers to their jobs in seemingly unattractive shift-work and night-work regimes. We show, using data from the Australian
mining industry, how this works, and point to the implications for regulation of working hours.