Selbst- oder Fremdsteuerung? Eine neue empirische Untersuchung über Projektmanagement gibt Antworten

Projektorganisation und Projektmanagement haben eine große Bedeutung in der Betriebswirtschaftslehre. Man nimmt an, dass eine durch Projekte ergänzte Organisation eine höhere Flexibilität und Lernfähigkeit aufweist. Allerdings ist das Management von Projekten nicht trivial: Projekte mit wechselnden Aufgaben und wechselnden Mitarbeitern müssen immer wieder neu in bestehende, überdauernde Strukturen eingepasst werden und bedürfen der Steuerung.

Wie aber werden Projekte in der Praxis gesteuert; wie stellt man Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft der Projektmitarbeiter sicher? Setzt man stärker auf direkte Kontrolle oder eher auf indirekte Steuerungsformen, wie z.B. Zielvereinbarungen mit Spielräumen für die Mitarbeitern bei der Wahl der Mittel?

Frau Christina Krins geht von einem interessanten Widerspruch aus. In der Projektmanagement-Literatur wird behauptet, es käme auf den Projektleiter an, auf seine „Persönlichkeit“. Unterschiedliche Steuerungsformen würden sich demnach aus den persönlichkeitsbedingten Verhaltensweisen des jeweiligen Projektleiters erklären lassen. Diese „eigenschaftstheoretische“ Hypothese steht im massiven Gegensatz zu der Annahme kontrolltheoretischer Ansätze, der zufolge die wesentliche Ursache für … Mehr lesen...

Neue Publikation: Was taugt die Resource Dependence-Theorie?

„This article evaluates to what extent Resource Dependence Theory (RDT) is able to explain organizational processes and structures. The evaluation criteria are the empirical corroboration of the theory, its information content and generality, but also how realistic the assumptions of the RDT are. The evaluation shows that the theory is empirically well confirmed. On the whole, Resource Dependence Theory significantly contributes to explaining behavior, structure, stability, and change of organizations.“ (Abstract)

Quelle: Nienhüser, W. 2008: Resource Dependence Theory – How Well Does It Explain Behavior of Organizations? In: Management Revue, Vol. 19., Issue 1+2: 9-32 (Der Beitrag kann hier heruntergeladen werden; mit freundlicher Genehmigung des Rainer Hampp Verlags.) (Foto: Mario Sepülveda, www.flickr.com (Danke!))… Mehr lesen...

Wallraff kritisiert Arbeitsbedingungen in Brötchenfabrik

Elke WetzigAuf Personalauswahl wird offenbar nicht sehr viel Wert gelegt in der Backfabrik Weinzheimer. Sonst wäre es Günter Wallraff wohl kaum gelungen, in der Fabrik, die Brötchen für Lidl backt, einen Monat lang unter falscher Identität als Hilfsarbeiter zu arbeiten.

Wallraff beschreibt die Arbeitsbedingungen in der Backfabrik sehr eindrücklich im aktuellen „Zeitmagazin“ (Nr. 19 vom 30.4.2008, auch online zu lesen): Die Stundenlöhne seien, so Wallraff, mit 7,66 Euro brutto sehr niedrig, die Arbeitsbedingungen schlecht, die Arbeit des Betriebsrates würde behindert, die hygienischen Verhältnisse seien – vorsichtig gesagt – bedenklich, die Qualität der Brötchen wäre fragwürdig.

Stimmt so nicht? Der Bad Kreuznacher Allgemeinen Zeitung berichtet, dass Weinzheimer-Geschäftsführer Bernd Westerhorstmann Wallraffs Vorwürfe eine „krause Mischung aus angeblichen Fakten und unzulässigen Verallgemeinerungen“ nennt. Die Sicherheitsstandards würden strikt eingehalten, die Löhne seien durch Zulagen höher als von Wallraff berichtet.

Die Firma Lidl – Großkunde der Firma Weinzheimer- widerspricht ebenfalls. Lidl weist u.a. darauf hin, dass … Mehr lesen...