„Mit Werkvertrag, ohne Bürgerrechte “ (Beitrag in der Zeitung „Junge Welt“)

Mit Werkvertrag, ohne Bürgerrechte. Wie Prekarisierung die Mitbestimmung aushöhlt. Eine Untersuchung der Uni Trier (Von Herbert Wulff, in: Junge Welt vom 25.2.2015)

Prekäre Beschäftigung schwächt und untergräbt die betriebliche Mitbestimmung. Das ist die zentrale These eines Beitrags, den Ulrich Brinkmann und Oliver Nachtwey von der Uni Trier in der Fachzeitschrift Industrielle Beziehungen veröffentlicht haben. Demnach bleibt die Institution des Betriebsrats zwar weitgehend intakt. Sie erodiert jedoch, indem Leiharbeit und Werkverträge die Ressourcen der Beschäftigtenvertretung verringern, zugleich aber für eine Ausweitung ihrer Aufgaben sorgen.

Mit der Prekarisierung werden die Marktgrenzen zunehmend in die Unternehmen hinein verschoben, stellen die Wissenschaftler fest. Folge ist nicht nur eine materielle Benachteiligung – während das mittlere Monatsgehalt von Stammbeschäftigten bei 2702 Euro liegt, erhalten Leiharbeitern lediglich 1419 Euro. Zudem haben Leiharbeiter weniger »Bürgerrechte« im Betrieb. Zwar dürfen Leiharbeiter neuerdings die Betriebsräte im Entleihbetrieb wählen, allerdings erst ab einer Einsatzdauer von mindestens drei Monaten. Nach

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Spiegel Online: „Werk in Chattanooga: VW-Mitarbeiter wollen keinen Betriebsrat“

„Mit 712 zu 626 Stimmen haben die Angestellten im VW-Werk Chattanooga die Gründung eines Betriebsrats nach deutschem Vorbild abgelehnt. An der geheimen Abstimmung beteiligten sich 89 Prozent der Beschäftigten. Der Standort im US-Bundesstaat Tennessee verfügt damit weiter als einziges großes VW-Werk weltweit über kein Gremium zur betrieblichen Mitbestimmung.“ (Quelle: SPIEGEL ONLINE)

„The vote this week came in a region that is traditionally anti-union, and as a result many said the U.A.W. faced an uphill battle. The union saw the campaign as a vital first step toward expanding in the South, while Republicans and many companies in Tennessee feared that a U.A.W. triumph would hurt the state’s welcoming image for business.
Standing outside the Volkswagen plant, Mike Jarvis, a three-year employee who works on the finishing line, said the majority had voted against U.A.W. because they were persuaded the union had hurt Detroit’s automakers. … Republican politicians in Tennessee as well

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