Humankapital – Unwort des Jahres 2004

Die Wahl der Jury fiel diesmal auf das Wort „Humankapital“. Die Begründung: „Der Gebrauch dieses Wortes aus der Wirtschaftsfachsprache breite sich zunehmend auch in nichtfachlichen Bereichen aus und fördere damit die zunehmend ökonomische Bewertung aller denkbaren Lebensbezüge, wovon auch die aktuelle Politik immer mehr beeinflusst werde. `Humankapital’ degradiere nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sondern Menschen überhaupt zu nur noch ökonomisch interessanten Größen“ (Pressemitteilung der Jury über die Universität Frankfurt).
Sicher mag nicht jede Bedeutungsfacette des Begriffs „Humankapital“ kritisch zu sehen sein. „Die Zeit“ weist zu Recht darauf hin, dass Arbeit auch Kapital ist. Sie ist aber eben nicht nur Kapital, sie bedeutet darüber hinaus noch vieles mehr. Das Wort reduziert in seiner üblichen Verwendungsweise Arbeit auf einen einzigen Aspekt. Ein Zyniker wäre, wer entgegenhielte, dass das Wort Humankapital wenigstens überhaupt eine Wertschätzung ausdrücke, seine Verwendung habe daher die Funktion der relativen Aufwertung. Dem Nicht-Zyniker mag das nicht … Mehr lesen...

Ergebnisse der gewerkschaftlichen Tarifpolitik 2004

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung zieht folgende Bilanz: „Magere Lohnabschlüsse – Tarifstandards unter Druck – Vorrang für Beschäftigungssicherung“.
Die Tarifpolitik des Jahres 2004 war eine Tarifpolitik in und aus der Defensive. „Nach den heftigen politischen Attacken auf die Tarifautonomie im Jahr 2003 folgte in diesem Jahr der Angriff der Arbeitgeber auf zentrale Tarifstandards“, so Tarifexperte des WSI, Dr. Reinhard Bispinck. Mehr können Sie hier lesen.… Mehr lesen...

Beschäftigungspolitik von Unternehmen

Tagung „Beschäftigungspolitik von Unternehmen. Theoretische Erklärungsansätze und empirische Erkenntnisse“ ausgerichetet durch Lehrstuhl für Personalwirtschaft
Die zweite Tagung des Arbeitskreises „Empirische Personal- und Organisationsforschung“ wird ausgerichtet durch Prof. Dr. Werner Nienhüser und findet am 2. und 3. Dezember 2004 in Mühlheim a.d.R. statt.
Beschäftigungspolitik meint grundlegende Handlungsmuster des Aufbaus, der Aufrechterhaltung und des Abbaus von Beschäftigung in Unternehmen. Während „traditionelle“ personalwirtschaftliche Untersuchungen sich in der Regel auf einen einzigen Funktionsbereich oder sehr wenige Bereiche wie Personalplanung, Personalbeschaffung, Personalauswahl, Qualifizierung usw. beziehen, behandeln die Referate der Tagung überwiegend umfassendere, überdauernde Mustern oder Konfigurationen von Politikfeldern.

Die Themen im Einzelnen:

  • Hanns-Georg Brose/Martin Diewald/A. Goedicke (Universität Duisburg-Essen): Betriebliche Beschäftigungspolitik und die Herausforderungen des demografischen Wandels
  • Matthias Knuth/Marcel Erlinghagen (Institut für Arbeit und Technik): Flexible Unternehmen – stabile Beschäftigung?
  • Olaf Struck/Tim Schröder (Friedrich-Schiller-Universität Jena): Zur Zeitdimension von Personalstrukturen: Theoretische Zugänge und empirische Befunde
  • Heiko Massa-Wirth/Hartmut Seifert (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut): Betriebliche Bündnisse für Arbeit –
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