„Wir leben nur in einer halben Demokratie“ (Interview mit Heinz-J. Bontrup)

Demokratie Rad
„Wir leben nur in einer halben Demokratie“ – sagt Heinz-J. Bontrup in einem Interview von Stephan Kaufmann in der Frankfurter Rundschau vom 12.09.2021.

„Eine neue Balance zwischen Kapital und Arbeit – durch mehr Mitbestimmung für Beschäftigte und ihre direkte Beteiligung an den Unternehmen
Das reichste ein Prozent der Bevölkerung hat nicht nur die größten Vermögen, ihm gehört auch der Großteil der Betriebe. Das deutsche Betriebsvermögen von geschätzten drei Billionen Euro ist extrem ungleich verteilt und sammelt sich an der Spitze der Reichtumspyramide. Doch sind Betriebe nicht nur Vermögen, sie verleihen auch Macht über Millionen Menschen, die Arbeit und Einkommen brauchen. „Der Unternehmer hat ein Investitionsmonopol und darf dem Menschen seine ökonomische Existenzgrundlage, seinen Arbeitsplatz, jederzeit zwecks Steigerung der Profitrate nehmen“, kritisiert der Ökonom Heinz-Josef Bontrup im Interview mit dieser Zeitung. Er fordert daher eine Demokratisierung der Wirtschaft. Die Demokratie „darf nicht vor dem Werkstor enden“.“ (Zitiert nach https://www.iwipo.eu/allgemein/wir-leben-nur-in-einer-halben-demokratie-interview-mit-heinz-j-bontrup/)

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Zeitschrift „Industrielle Beziehungen“ – Heft 1-2021 – kostenlose Beiträge

Die beiden folgend genannten Besprechungen können kostenlos heruntergeladen werden:

https://www.budrich-journals.de/index.php/indbez/issue/view/2862

Weitere Artikel in dem Heft:

  • Timo Weishaupt / Helena Schneider / Sandra Vogel / Jan Weckwerth: OT-Verbände & OT-Mitgliedschaften in der Metall- und Elektrobranche: Stabilisierung des Tarifsystems auf tönernen Füßen?
  • Ulla Hendrix: Der Gender Pay Gap in Technik und Verwaltung – Spielräume der Arbeitsbewertung an den Hochschulen
  • Peter Imbusch / Joris Steg: Die Komplexität von Tarifauseinandersetzungen – eine Konflikttypologie auf Basis der Tarifkonflikte bei der Lufthansa
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Analyse der Wahlprogramme: „Reformvorschläge der Parteien für den Niedriglohnsektor“

Toralf Pusch und Berndt Keller haben die Reformvorschläge der Parteien für den Niedriglohnsektor analysiert (siehe dazu auch meine kleine auszählende Analyse der Wahlprogramme):

„Millionen Menschen arbeiten zu Niedriglöhnen, oft in Mini- und Midijobs. Die Regulierung dieser Beschäftigungsformen wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Wie fallen die Vorschläge zu Status, Einkommen und Verdienstgrenze aus?
Vorschläge zu Änderungen arbeitsmarktpolitischer Regelungen spielen in den offiziellen Wahlprogrammen und im aktuellen politischen Diskurs der Parteien für die Bundestagswahl 2021 keine zentrale Rolle, obwohl offensichtlich erheblicher Bedarf besteht (in alphabetischer Reihenfolge u. a. bei Arbeitszeit, Befristung, Homeoffice, Mindestlohn, Mitbestimmung, Plattformarbeit, Schein- sowie Soloselbstständigkeit, Tarifbindung, Weiterbildung)“ (Pusch/Keller 2021).

Im Niedriglohnsektors (der Beschäftigungsverhältnisse mit einem Stundenlohn bis 11,50 Euro umfasst) arbeiteten 2019 rund 6,9 Mio. Beschäftigte. 56 Prozent arbeiten in Teilzeit, in Minijobs (29 Prozent) oder Midijobs (29 Prozent).

Die Autoren konzentrieren sich vor allem auf die Minijobs. Diese geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen sind bis auf die Rentenversicherung, … Mehr lesen...