Schön, dass es solche Unternehmen gibt

Viele Künstler verdienen wenig, das ist bekannt. Wenig bekannt ist aber, dass Unternehmer ihnen helfen, ihr Einkommen aufzubessern. „Manhattan Feather Dusters helps actors pay the bills“ titelt die Chicago Tribune (14.4.2008). Die Idee ist einfach und offenbar erfolgreich: Das Unternehmen rekrutiert vor allem Künstler als Reinigungskräfte. Sie seien besonders geeignet, sagt der Firmeninhaber E. Goldberg: „A person in fine arts and performing arts may not like a sedentary desk job. They like to be active. A desk job just doesn’t fit their bent,“ … These people [make] good cleaners. They are people who are creative and approach everything with enthusiasm“ (Everet Goldberg, in Chicago Tribune v. 14.4.08).

Das Unternehmen „Manhattan Feather Dusters “ hat es geschafft, als positives Beispiel in einem Lehrbuch erwähnt zu werden (Dank an Thomas Behrends für den Hinweis): Longenecker, J.G.; Moore, C.W.; Petty, J.W. Palich, L.E. Small Business Management: An Entrepreneurial Emphasis, 13. Aufl., Mason, Ohio … Mehr lesen...

Wallraff kritisiert Arbeitsbedingungen in Brötchenfabrik

Elke WetzigAuf Personalauswahl wird offenbar nicht sehr viel Wert gelegt in der Backfabrik Weinzheimer. Sonst wäre es Günter Wallraff wohl kaum gelungen, in der Fabrik, die Brötchen für Lidl backt, einen Monat lang unter falscher Identität als Hilfsarbeiter zu arbeiten.

Wallraff beschreibt die Arbeitsbedingungen in der Backfabrik sehr eindrücklich im aktuellen „Zeitmagazin“ (Nr. 19 vom 30.4.2008, auch online zu lesen): Die Stundenlöhne seien, so Wallraff, mit 7,66 Euro brutto sehr niedrig, die Arbeitsbedingungen schlecht, die Arbeit des Betriebsrates würde behindert, die hygienischen Verhältnisse seien – vorsichtig gesagt – bedenklich, die Qualität der Brötchen wäre fragwürdig.

Stimmt so nicht? Der Bad Kreuznacher Allgemeinen Zeitung berichtet, dass Weinzheimer-Geschäftsführer Bernd Westerhorstmann Wallraffs Vorwürfe eine „krause Mischung aus angeblichen Fakten und unzulässigen Verallgemeinerungen“ nennt. Die Sicherheitsstandards würden strikt eingehalten, die Löhne seien durch Zulagen höher als von Wallraff berichtet.

Die Firma Lidl – Großkunde der Firma Weinzheimer- widerspricht ebenfalls. Lidl weist u.a. darauf hin, dass … Mehr lesen...

Leiharbeit – Neue Studie

Lutz Bellmann und Alexander Kühl haben eine neue Studie zur Leiharbeit publiziert. Der Titel lautet:

Weitere Expansion der Leiharbeit? Eine Bestandsaufnahme auf Basis des IAB-Betriebspanels.

impuls grafik 2007 20 4

Die Studie kann hier heruntergeladen werden. Einen Überblick über die Befunde findet man auch im Boeckler Impuls 20/2007.

Die Autoren fassen die wesentlichen Ergebnisse so zusammen:

  • „Der Anteil der Betriebe mit Leiharbeit stieg von 2,5 % im Jahr 2005 auf 2,8 % im darauf folgenden Jahr. Entsprechend stieg der Anteil der Leiharbeitskräfte an der Gesamtbeschäftigung im selben Zeitraum von einem auf 1,5 %.
  • Im verarbeitenden Gewerbe kann festgestellt werden, dass in Entleihbetrieben zu einem geringeren Anteil andere sonstige Beschäftigungsverhältnisse anzutreffen sind als in Betrieben ohne Leiharbeit. Dies zeigt, dass Austauschprozesse zwischen diesen Arten atypischer Beschäftigung stattgefunden haben.
  • Betriebe, in denen jedes fünfte Belegschaftsmitglied (Intensivnutzer) eine Leiharbeitskraft ist, machen gegenwärtig rund 10 Prozent der Entleihbetriebe aus.
  • In rund 60 Prozent der Entleihbetriebe ist kein Betriebsrat
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