Krachlederne aus Sri Lanka?

Schwedische Blaubeeren werden von Arbeitern aus Thailand gepflückt. Aha? – Wer näht eigentlich die zünftigen “Krachledernen”, die Lederhosen, die wir bald wieder (persönlich oder in den Fernseh-Nachrichten) auf dem Oktoberfest sehen? Näherinnen in Sri Lanka. Aha? Fast alle “original bayerischen” Lederhosen kommen aus Sri Lanka (Schulz, R. 2012: Nüchtern betrachtet. Warum sollte die Globalisierung vor Brauchtum Halt machen? Ein Besuch in dem Land, aus dem fast jede original bayerische Lederhose kommt – Sri Lanka. In: SZ-Magazin 37/2012, http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/38361/Nuechtern-betrachtet).

“Eine gute Näherin bekommt 14 500 Rupien Basislohn im Monat, rund 90 Euro. Dazu kommen Zuschläge für Überstunden. Deswegen mögen sie diese Feste, von denen ihnen Weidemann Fotos gezeigt hat: Straubinger Gäubodenfest, Augsburger Plärrer, Münchner Oktoberfest. Normalerweise arbeiten sie Montag bis Samstag von 7.30 Uhr bis 17.20 Uhr, halbe Stunde Mittag, zweimal zehn Minuten Teepause. Sonntag ist frei.” (Quelle: Schulz, R. 2012).

(Bildquelle: Foto von Claude TRUONG-NGOC;

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Thai seasonal migrant workers pick Swedish blueberries

Who picks the Swedish and Finnish blueberries? A great deal of them is picked by foreign  migrant workers.

“Today the Swedish berry-picking industry is dependent on foreign seasonal migrant workers from China, Thailand, Viet Nam and such Eastern European countries as Latvia, Lithuania, Poland and Ukraine, among others. Foreign workers represent more than 80 per cent of the labour force in the berry-picking industry … . Outside of the European Union, Thailand sends the largest number of migrant workers to Sweden to pick berries…“ (Vanaspong 2012: 13).

Whole farming families from Thailand have to mortgage their land and pay „recruting fees“ to private labour recruting agencies in Thailand,  so that they can send members of the family to Sweden to earn money. The workers arrive in July, are placed in camps and have to work very long hours picking berries in the woods for Swedish companies. Because of increasing recruitment … Mehr lesen...

Blue Jeans? No?

White Jeans? – No! Black Jeans? – No! Oh Bluejeans – Yeah!” Dieses Loblied auf die Blue Jeans sang so oder ähnlich Edgar Wibeau in dem Stück “Die neuen Leiden des jungen W.” von Ulrich Plenzdorf. Leider ist kein Yeah angebracht, wenn wir uns die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in den Jeans-Fabriken ansehen. Die großen Firmen lassen vor allem in China fertigen und beuten die Arbeiter aus. Ausbeutung meint hier auch die Ausbeutung der Körper. Die Arbeit macht krank, nicht selten todkrank.

Die Dokumentation des NDR “Der Preis der Blue-Jeans” führt die inakzeptablen Bedingungen so plastisch vor Augen, dass man sich erneut die Frage stellen muss, ob man mit gutem Gewissen Jeans kaufen kann und welche Marken überhaupt unter akzeptablen Bedingungen produziert werden. Eins ist klar: Künstlich “gealterte”, d.h. gebleichte und gesandstrahlte Jeans sollte man nicht kaufen.

Die Dokumentation des NDR “Der Preis der Blue-Jeans” … Mehr lesen...