Warum arbeiten Leiharbeiter so hart? – “Why Do Temp Workers Work as Hard as They Do?“

Warum arbeiten Leiharbeiter so hart? Ein Gastbeitrag von Ingo Winkler.

Dieser Frage geht Shinji Kojima in seinem kürzlich erschienenen Artikel “Why Do Temp Workers Work as Hard as They Do?“ nach. Er referiert zunächst die zwei Gründe, welche in der wissenschaftlichen Literatur genannt werden. Zum einen führen die strukturellen Bedingungen von Leiharbeit dazu, dass bei Leiharbeitern ein hoher Arbeitseinsatz zu beobachten ist. Leiharbeiter werden systematisch dem Just-in-time-Prinzip der Verfügbarkeit von Arbeit unterworfen. Sie haben in der Regel nur wenig Macht, um ihre Interessen durchzusetzen, sie werden bei ihrer Arbeit sowohl vom Verleiher als auch vom Entleihunternehmen kontrolliert und sie sind permanent von Arbeitslosigkeit bedroht, da diese Form temporärer Beschäftigung keine Beschäftigungssicherheit garantiert. Diese Bedingungen haben zur Folge, dass Leiharbeiter hohe Arbeitsleistungen erbringen, auch wenn dies zum Teil eher widerwillig geschieht. Zum anderen merkt die wissenschaftliche Diskussion an, dass Leiharbeit verschiedene materielle und kulturelle Anreize beinhaltet, welche zu einem gewissen … Mehr lesen...

„Wirtschaft und Gesellschaft – Bundeszentrale vertreibt das von der BDA kritisierte Buch wieder“

Die IG Metall schreibt zu dem oben genannten Vorgang:

„Ab sofort wird das auf Druck von Arbeitsgebern und Innenministerium aus dem Angebot genommene Buch „Ökonomie und Gesellschaft“ wieder vertrieben. Wer auf die Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung geht, mag sich verwundert die Augen reiben. Ab sofort steht das auf Druck der Arbeitgeber und des Innenministerium aus dem Angebot genommene Buch „Ökonomie und Gesellschaft“ wieder zur Verfügung. Das ist das Ergebnis einer breiten öffentlichen Berichterstattung und der vielen kritischen Stimmen aus der Gesellschaft, aus der Wissenschaft und aus den Gewerkschaften. Trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack. Selten hat man einen solchen massiven Eingriff in die Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung erlebt. Selten wurden kritische Sozialwissenschaftler so massiv angegriffen. Seltsam mutet auch an, dass die Bundeszentrale das Buch nun mit einem Beiblatt versendet. Beide Konflikte sind damit nicht zu Ende. Es wäre vermessen anzunehmen, der Konflikt um die Strukturen und Inhalte

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Academic unfreedom in economics

„from David Ruccio: We forget, at our peril, the extent to which academic unfreedom is enforced in departments of economics across North America.

Most departments of economics offer—in the classroom and in terms of research and policy advice—only mainstream economics. By that I mean they hire economists who only teach, conduct research, and offer policy advice defined by one or another version of mainstream (neoclassical and Keynesian) economics. Other approaches to economics—generally, these days, referred to as heterodox economics—simply aren’t recognized by or represented within those departments. That was true in the decades leading up to the crash of 2007-08 and, perhaps even more startling, it has continued to be the case in the years since.“  (Source and read more: Real-World Economics Review Blog; Academic unfreedom in economics)

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