Je höher der gewerkschaftliche Organisationsgrad, desto besser? Management-Professor Jeffrey Pfeffer sieht positive Effekte von Gewerkschaften

Jeffrey Pfeffer schreibt in „Business 2.0„:

„In Praise of Organized Labor“: „Never mind the conventional wisdom. The evidence says that when bosses partner with unions, it´s good for both the workers and the bottom line“.

Pfeffer verweist dabei besonders auf die Untersuchung von Michael Ash und Jean Ann Seago, die zu folgendem interessanten Befund kommt: Je höher der Organisationsgrad der Krankenschwestern in einem Krankenhaus, desto niedriger ist die Mortalität der Herzinfarkt-Patienten des jeweiligen Krankenhauses. Die AutorInnen haben weitere Einflussfaktoren kontrolliert und etliche Spezifikationstests durchgeführt. Hier die Zusammenfassung aus ihrem Aufsatz:

The effect of registered nurses‘ unions on heart-attack mortality
Although hospital work organization affects patient outcomes and in some states registered nurses (R.N.’s) are increasingly forming unions, the relationship between R.N. unions and patient outcomes has received little attention. This study examines the relationship between R.N. unionization and the mortality rate for acute myocardial infarction (AMI), or … Mehr lesen...

Leiharbeit in Europa – Wirkt der Grundsatz der Nicht-Diskriminierung?

This article examines, with reference to Europe (EU-15), whether temporary agency workers experience less favourable working conditions and compensation than employees with a standard employment contract. Furthermore, it analyses whether the same differences exist in European countries with and without the principle of non-discrimination in force. The results show that discrimination of temporary workers persists even when we control for other factors. Second, in countries with the principle of non-discrimination in force, the discrimination is higher with respect to employer-provided training.
(Nienhüser, W.; Matiaske, W. (2006): Effects of the ‚principle of non-discrimination‘ on temporary agency work: compensation and working conditions of temporary agency workers in 15 European countries . In: Industrial Relations Journal, 37 (1): 64-77.)Mehr lesen...

„Arbeiter sind keine Artischocken“

Wolfgang Uchatius argumentiert in der ZEIT, die Mehrzahl der deutschen Ökonomen habe „sich verrannt“. Sie hielten fälschlicherweise den Lohn für einen normalen Preis, obwohl Arbeit keine Ware wie jede andere sei. Daher: „…das simple Drehen an der Lohnschraube hilft nicht weiter, auch wenn viele hiesige Ökonomen das nicht wahrhaben wollen“ (Beitrag als pdf-Datei).
Der Leser sollte allerdings auch die Gegenkritik zur Kenntnis nehmen: Michael Rauscher meint im Diskussionsforum der ZEIT zu diesem Beitrag: „Legt man Ökonomen Thesen in den Mund, die sie nicht vertreten, und kritisiert sie dann für diese Thesen, dann ist das unredlich.“ – Ich meine: Sicher hat Michael Rauscher mit seinem Kommentar einerseits Recht: Vieles von dem, was Wolfgang Uchatius kritisiert, wird in der Theorie diskutiert und auch im Studium der Wirtschaftswissenschaften behandelt. Andererseits werden aber genau jene Überlegungen der (neueren) ökonomischen Theorie, die Rauscher anspricht, in der WirtschaftsPOLITIK bzw. genauer: in der Diskussion darüber … Mehr lesen...