Sozialstaatsdebatte: Enteignungen oder mehr Regulierung am Wohnungsmarkt (von Herbert Bludau-Hoffmann)

Sozialstaatsdebatte: Enteignungen oder mehr Regulierung am Wohnungsmarkt

Gastbeitrag von Herbert Bludau-Hoffmann*

Die Berliner Initiative zur Enteignung von Immobilienkonzernen „Deutsche Wohnen Co. enteignen“ (1) hat schon jetzt erreicht, dass wieder mehr über die soziale Verantwortung des Eigentums diskutiert wird. Die Diskussionen um die Enteignung von Wohnungsbeständen der Immobilienkonzerne haben sogar die Debatten um die dringend notwendige Regulation des Wohnungsmarktes überlagert. Das ist auch kein Wunder vor dem Hintergrund von einerseits stark steigenden Mieten bei gleichzeitig steigenden Gewinnen der Immobilienunternehmen. Für Familien mit mittleren und niedrigen Einkommen wird es zunehmend schwieriger, in den Ballungsräumen noch angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu bekommen.

Sogar die besser verdienenden Mittelschichten, die über ein Eigenheim in den „Speckgürteln“ der größeren Städte verfügen, erleben die Mietsteigerungen spätesten dann, wenn ihre Kinder am Studienort auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.

Durch die Privatisierung ehemaliger kommunaler Wohnungsbestände der Großstädte verfügen Immobilienkonzerne mittlerweile über Tausende von Wohnungen. Das Mehr lesen...

„Ein Jahr Nebenjob als Uber-Fahrer: Von Handgreiflichkeiten und Hungerlohn“

Der USA-Korrespondent Friedemann Diederichs berichtet in der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 11.5.2019: „Ein Jahr Nebenjob als Uber-Fahrer: Von Handgreiflichkeiten und Hungerlohn“ (den Hinweis auf den Artikel verdanke ich dem Tweet von Stefan Sell, siehe unten). Mehr über Uber siehe auch hier.

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Managementsprech: „Wir müssen das Thema lösen“. Oder: Wie Probleme verschwinden. (Forschungsskizze #2)

Siehe auch: Forschungsskizze #1 | Wiederholt habe ich in den letzten Monaten Menschen den Satz sagen hören: „Wir müssen das Thema lösen.“ Wie kann man ein Thema lösen? Man kann sich einem Thema widmen, sich mit einem Thema auseinandersetzen, ein Thema mag man besprechen oder behandeln. Aber lösen kann man es wohl kaum. Nun gut, wir können das natürlich so ausdrücken. Und je mehr Menschen eine solche Formulierung wie „das Thema lösen“ übernehmen, desto normaler erscheint uns diese Formulierung vermutlich.

Wird der Begriff „Problem“ durch den des „Themas“ ersetzt? Verbreitet sich die „Thema lösen“-Formulierung?  Und warum könnte das so sein? Diese Wortersetzungspraktik habe ich bisher nur im Management- bzw. Unternehmenskontext beobachtet. Das erste Mal fiel mir der Wortgebrauch in Aufsichtsratssitzungen auf. Ein neuer, aus einem Großunternehmen kommender CEO (auch dieser Begriff wurde durch diesen Geschäftsführer eingeführt) verwendete die mir bis dahin nicht bekannte „Thema lösen“-Formulierung. Rasch schlossen sich vor allem … Mehr lesen...