Jeder Vierte (im industriellen Sektor) arbeitet auf einem „Einfacharbeitsplatz“.

Auf der Seite www.einfacharbeit.de werden interessante Ergebnisse des DFG-Projekts „Bedingungen und Entwicklungsperspektiven ‚einfacher‘ Industriearbeit“ präsentiert.

Ein Befund: Jeder Vierte (im industriellen Sektor) ist ein „Einfacharbeiter“, das heißt, er arbeitet auf einem Arbeitsplatz, der keine Berufsausbildung erfordert und nur eine kurze Anlernzeit benötigt. 1993 betrug der Anteil von Arbeitnehmern auf solchen Arbeitsplätzen im industriellen Bereich 29 Prozent, 2007 war der Anteil mit  26 Prozent nur wenig niedriger (Basis: Mikrozensus; Quelle: Hirsch-Kreinsen, Hartmut; Ittermann, Peter; Abel, Jörg (2012): Industrielle Einfacharbeit – Kern eines sektoralen Produktions- und Arbeitssystems. In: Industrielle Beziehungen 18 (2), S. 187-210, hier S. 194).

„Jedoch zeigen die Daten auch das erstaunliche Bild, dass knapp 60 % der Einfachbeschäftigten eine Lehre oder höhere Berufsausbildung absolviert haben, obwohl sie diese zur Ausübung ihrer Tätigkeiten nicht benötigen. Hier wird deutlich, dass formal qualifizierte Beschäftigte, die in ihrem ‚eigentlichen’ Berufsfeld keine Betätigung finden, häufig fachfremd auf Einfacharbeitsplätzen eine Betätigung finden…“ (Hirsch-Kreinsen/Ittermann/Abel 2012: 195).

Interessant sind neben den zahlreichen Publikationen der am Projekt beteiligten Wissenschaftler auch die Filme der Journalistin Renate Teucher über einfache Arbeit in Deutschland, die man ebenfalls auf der Webseite findet.