Neue Untersuchung „Wie wirkt flexible Beschäftigung auf das Extra-Rollenverhalten?“

Organisationen im Paradox der Externalisierung. Wie wirkt flexible Beschäftigung auf das Extra-Rollenverhalten?

Elisabeth Dütschke hat eine interessante Dissertation veröffentlicht; hier sind die wesentlichen Eckpunkte (Dütschke 2010, der vollständige Text der Arbeit ist hier zu finden).

„Zusammenfassung
Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bildet das ‚Paradox der Externalisierung‘: Organisationen reagieren auf wachsende Umweltanforderungen wie Technologiewandel, Globalisierung und Konkurrenzdruck mit einer Externalisierung oder Flexibilisierung ihres Personals, indem die feste Belegschaft reduziert wird und zunehmend flexible Beschäftigungsverhältnisse wie freie Mitarbeit und Zeitarbeit zum Einsatz kommen. Die steigenden Anforderungen haben jedoch auch zur Folge, dass die Organisationen mehr denn je auf das Engagement ihrer Mitarbeiter über die formalen Vorgaben hinaus, das sogenannte Extra- Rollenverhalten, angewiesen sind. Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorliegende Arbeit die zweifache Zielsetzung, zum einen Prädiktoren des Extra-Rollenverhaltens von flexibel Beschäftigten zu identifizieren, zum anderen näheren Aufschluss über die Wirkungsweise dieser Prädiktoren zu erzielen. Insgesamt umfasst die Arbeit drei empirische Studien, die entsprechend der Prinzipien der mixed methods research bzw. der Triangulation miteinander verbunden sind. Für die erste Vorstudie wurden 26 qualitative Interviews mit flexibel Beschäftigten geführt, die zweite Vorstudie umfasst die quantitative Befragung von 197 flexibel Beschäftigten per Fragebogen. Die Hauptuntersuchung, die zur Prüfung der auf Grundlage der Vorstudien entwickelten Hypothesen dient, umfasst die quantitative Befragung von 372 flexibel Beschäftigten, von denen 106 Personen innerhalb eines Längsschnittdesigns ein zweites Mal befragt wurden. Zentrale Ergebnisse der Arbeit sind erstens dass sich flexibel Beschäftigte darin unterscheiden, wie sie die flexible Beschäftigung im Vergleich zu Normalbeschäftigung bewerten („Präferenz für flexible Beschäftigung“) sowie zweitens die Bedeutung des sozialen Umfeldes innerhalb der Organisation. Die Variable Präferenz für flexible Beschäftigung erweist sich als Moderator in Bezug auf Prädiktoren des Extra-Rollenverhaltens: So stellt die Identifikation mit dem Beruf nur für Personen mit hoher Präferenz einen Prädiktor dar, die Instrumentalität von Extra-Rollenverhalten ist tendenziell nur bei niedriger Präferenz ein Prädiktor. Unabhängig von der Ausprägung der Präferenz erweist sich insbesondere das Commitment zu den Arbeitskollegen als vorhersagekräftig für Extra-Rollenverhalten.
Schlagworte: Flexible Beschäftigung – Zeitarbeit – Freelancer – Commitment – Extra- Rolleverhalten – OCB – Präferenz für flexible Beschäftigung“

Elisabeth Dütschke has published her PhD thesis on the effects of flexible forms of employment on the workers‘ extra-role behavior. For the full text document in German language see here ).

„Abstract
Due to increasing external challenges, e.g. technological advancement, globalization, and high competition, organizations are reducing traditional employment and increasingly rely on flexible workers like freelancers and temporary employees. At the same time, organizations depend more than ever on staff’s willingness to perform beyond formal expectations, i.e. extra-role behavior. In the research literature, this phenomenon is known as the paradox of externalization. In view of this facts, the present thesis has two goals: First, to identify possible predictors of flexible workers‘ extra-role behavior. Second, to shed light on the emergence of and effects between these predictors. This thesis includes three empirical studies which are connected by means through the principles of mixed methods research or of triangulation. As a first step, qualitative interviews were conducted with 26 flexible workers. Second, 197 flexible workers were surveyed using a standardized questionnaire. The hypotheses derived from these two studies were tested in a survey eximining 372 flexible workers. 106 flexible workers of this group were surveyed again within the framework of a longitudinal design. The main results of the studies are (1) that flexible workers have different attitudes regarding flexible employment: while some prefer flexible work to standard employment, others do not (“preference for flexible work”). (2) Embeddedness within the organization is very important for flexible workers. Preference for flexible work turned out to be a moderator for some predictors of extra-role behavior: Professional commitment is only predictive for individuals high on preference for flexible work, instrumentality of extra-role behavior only tends to be a significant predictor for individuals low on preference for flexible work. Additionally – regardless of the individual level of preference – the commitment to co-workers is a highly significant predictor of extra-role behavior.
Key words: Flexible work – temporary work – freelancer – commitment – extra-role-behavior – OCB – preference for flexible work“ (Source: Dütschke 2010, full text here)