Organisation von „Abhängigen Selbständigen“?

Wie können Gewerkschaften, aber auch Arbeitgeberverbände „abhängige Selbständige“ organisieren? Wie reagieren Verbände auf dieses Problem einer Beschäftigtengruppe, die gleichsam zwischen den jeweils von ihnen Organisierten stehen? Diese Gruppe von Arbeitskräften arbeitet einerseits selbständig, damit unterscheidet sie sich zumindest formal von den Arbeitskräften, deren Interessen Gewerkschaften traditionell vertreten. Andererseits arbeiten solche „Selbständigen“ häufig nur für ein oder wenige Unternehmen und sie beschäftigen selbst keine Arbeitnehmern. Damit entsprechen sie auch nicht der klassischen Klientel von Arbeitgeberverbänden.

Susanne Pernicka und Ulrike Mühlberger untersuchen die Frage, wie Verbände mit diesem Organisationsproblem umgehen am Beispiel der österreichischen Versicherungswirtschaft. Sie schreiben: „Die Transformation hierarchischer betrieblicher Steuerung in relationalen Vertrags- und Tauschbeziehungen hat in vielen europäischen Ländern zu einer Zunahme abhängiger Selbständigkeit geführt. Aufgrund des Graubereichs zwischen selbständiger und unselbständiger Beschäftigung stellen abhängig Selbständige eine Herausforderung für die traditionellen Handlungs- und Organisationslogiken der Verbände der Arbeitsbeziehungen dar. Der Aufsatz nimmt die Organisationsfähigkeit und -probleme der Gewerkschaften und … Mehr lesen...

Da übertreibt der SPIEGEL sicher – oder?

SPIEGEL ONLINE meldet am 7.2.2009:

Lidl-Kunden sollen Prospektausträger überwachen. Wo Käufer zu Kontrolleuren werden: Lidl sucht nach SPIEGEL-Informationen Kunden, die Austräger von Werbeprospekten überwachen sollen. Die Freiwilligen bekommen einen Warengutschein über sechs Euro – ihre Adressen hat die Supermarktkette einem Datenhändler abgekauft.“ (Quelle und mehr hier)… Mehr lesen...