Management by Bücherverbrennungen

Die ideologische Naivität (oder Ignoranz) – oder besser: die Naivität und/oder Ignoranz gegenüber Ideologie – in Teilen der BWL trägt manchmal schon seltsame Blüten.

„In der Unternehmungskultur wurzelt das Verhalten der Mitarbeiter und Führungskräfte. Sie stellt einen Bezugspunkt dar, der den Beschäftigten Halt gibt. Erweist sich dieser Halt als bremsend, ist ein kultureller Wandel unausweichlich. Er beginnt mit einer Veränderung des Leitbilds. Auf den darin enthaltenen Werten aufbauend sind verbindliche Grundsätze der Führung und Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Verankerung in den Köpfen geschieht in erster Linie über symbolisches Management. Beispielhaft kann CONTINENTAL AIRLINES genannt werden. Die im sogenannten „Du-sollst-nicht-Buch“ festgehaltenen Regelungen und Anweisungen lähmten die Eigeninitiative der Beschäftigten und verhinderten jegliches Entgegenkommen einem Kunden gegenüber. Im Rahmen eines Turnarounds wurden diese Bücher auf dem Firmengelände aufgehäuft und öffentlich verbrannt.“ (Krüger, W./Becker, L. (2001): Warum Restrukturierungen versanden, und wie Sie das vermeiden, Arbeitspapier Nr. 1/2001 des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre II,

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Kommunikationskampagne der Atomindustrie – (nun nicht mehr) geheime Dokumente auf dem TAZ-Recherche-Blog

In der Wochenendausgabe vom 28.10.2011 berichtete die taz „…über eine Kampagne, die die Düsseldorfer Kommunikationsagentur Deekeling Arndt Advisors (DAA) von Mai 2008 bis zur Bundestagswahl im September 2009 im Auftrag des Deutschen Atomforums durchgeführt hat. Im Atomforum sind die vier Betreiber der Kernkraftwerke in Deutschland – RWE, Vattenfall, Eon und EnBW – zusammengeschlossen. Als der Auftrag erteilt wurde, galt der von Rot-Grün durchgesetzte Atomkonsens, wonach die Laufzeit deutscher Kernkraftwerke endgültig begrenzt ist. Das Atomforum beauftragte die Agentur DAA zu einer Kampagne mit dem Slogan “Energieverantwortung für Deutschland”. Das Ziel laut den Unterlagen: “Bis zur Bundestagswahl 2009 Grundstimmung pro Laufzeitverlängerung herstellen.” Bei dieser Wahl erhielt Schwarz-Gelb eine parlamentarische Mehrheit. Vor genau einem Jahr, am 28. Oktober 2010, beschloss der Bundestag die Laufzeitverlängerung.“ (Quelle: http://blogs.taz.de/rechercheblog/2011/10/28/die_geheimpapiere_der_atomlobby).

Hier findet man auch die besonders lesenswerten Dokumente (PDF-Versionen der Präsentationen) der  Kommunikationsagentur, die zeigen, wie sorgfältig  die Kampagne vorbereitet wurde und wie man sie  nach … Mehr lesen...