Niedriglöhne in Deutschland – Befunde des IAQ

Hier finden Sie neue Befunde des Instituts Arbeit und Qualifikation (berichtet im IAQ-Report):

„Weitere Zunahme der Niedriglohnbeschäftigung: 2006 bereits rund 6,5 Millionen Beschäftigte betroffen (Thorsten Kalina / Claudia Weinkopf)

  • Unter allen abhängig Beschäftigten liegt der Anteil von Niedriglöhnen (unterhalb von zwei Dritteln des Medians) 2006 bei gut 22% – d.h. mehr als jede/r Fünfte ist gering bezahlt.
  • Gegenüber 1995 ist der Niedriglohnanteil in Deutschland damit um gut 43% gestiegen.
  • Der durchschnittliche Stundenlohn der Niedriglohnbeziehenden ist seit 2004 gesunken, während er in den Vorjahren gestiegen ist.
  • Überdurchschnittlich betroffen von Niedriglöhnen sind insbesondere Minijobber/innen, Jüngere, gering Qualifizierte, Ausländer/innen und Frauen.
  • Der Anteil von Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung am Niedriglohnbereich ist von 58,6% (1995) auf 67,5% (2006) deutlich gestiegen.
  • Im internationalen Vergleich hat Deutschland inzwischen einen hohen Anteil von Niedriglöhnen und eine fast beispiellose Ausdifferenzierung des Lohnspektrums nach unten.“

    (Quelle: IAQ-Report)… Mehr lesen...

    Neues Buch: “Arbeiten für wenig Geld…”

    Bosch, Gerhard / Weinkopf, Claudia (Hrsg.), 2007: Arbeiten für wenig Geld: Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland. Frankfurt/Main: Campus Verl. ISBN 978-3-593-38429-0

    „Seit Mitte der 1990er Jahre steigt die Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland sprunghaft an. Was sind die Triebkräfte dieser Entwicklung? Welche Arbeitsplätze sind besonders betroffen? Anhand der Beispiele Call Center, Einzelhandel, Ernährungsindustrie, Hotel und Krankenhaus verleihen die Autoren des Bandes der Niedriglohnarbeit in Deutschland ein Gesicht und zeigen, wo politischer Handlungsbedarf besteht, etwa die Einführung von Mindestlöhnen.“ (Die Quelle und mehr Informationen finden Sie hier).… Mehr lesen...

    Materielle Mitarbeiterbeteiligung: In wenigen Betrieben verbreitet, dann aber von vielen Mitarbeitern genutzt

    Die Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmensgewinn und -kapital ist in deutschen Betrieben wenig verbreitet. Knapp zehn Prozent der Betriebe beteiligen ihre Mitarbeiter am Gewinn und nur zwei Prozent am Kapital.

    In diesen wenigen Betrieben ist allerdings der Anteil der Mitarbeiter, die von den Beteiligungsangeboten Gebrauch machen, relativ hoch. 62 Prozent der Mitarbeiter in diesen Betriebn nehmen Gewinnbeteiligungen in Anspruch, 46 Prozent nutzen Angebote auf Kapitalbeteiligung.

    Insgesamt sind 11 Prozent aller Beschäftigten am Gewinn, drei Prozent am Kapital beteiligt. In den Genuss solcher Beteiligungsmodelle kommen vor allem qualifizierte Arbeitnehmer.

    Weitere Einzelheiten und Literaturhinweise findet man hier im Kurzbericht Nr. 13 von Lutz Bellmann und Ute Leber.… Mehr lesen...