Finanzkrise und Tulpenwahn

Der Beitrag von Stephan Schulmeister in der TAZ vom 18./19.10, S. 12, stellt in knapper Form die Mechanismen der Finanzkrise dar. Hier seine Einleitung:

“Am Ende der Sackgasse
Die Vorstellung, Geld könne arbeiten, ist absurd. Aber sie hat Amateure dazu gebracht, ihr Geld den Finanzmärkten zur Verfügung zu stellen. Auch diese Blase ist nun geplatzt. Die “Rettungsmaßnahmen” für das Finanzsystem versuchen, einen Implosionsprozess mit allen (finanziellen) Mitteln aufzuhalten. Sie sollen Liquidität und Vertrauen schaffen, auf dass der Kreislauf des Kreditgelds wieder in Schwung komme. Die Maßnahmen sind notwendig, aber sie kurieren gleichzeitig nur die Symptome.” (hier mehr ).

Aus der Geschichte lernen? – Die Mechanismen und Bedingungen, die zu der aktuellen Krise geführt, kann man gut am Beispiel des “Tulpenwahns” erkennen, der im frühen 17. Jahrhundert in den Niederlanden grassierte. Letztlich konnte auch hier nur das Eingreifen des Staates die größten Probleme lösen (siehe Dash, M. 1999: Tulpenwahn – … Mehr lesen...

Neue Publikation: Regulierungsform und Verbetrieblichungsneigung von Managern und Betriebsräten

Kritiker des deutschen Flächentarifvertragssystems fordern eine stärkere Nutzung betrieblicher Verhandlungslösungen. Die Folgen einer solchen Abkehr vom System der Flächentarifverträge (Verbetrieblichung) hätten vor allem die Betriebe und deren Akteure zu tragen. Wie die betrieblichen Akteure zur Verbetrieblichung stehen, ist bisher kaum untersucht worden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Manager und Betriebsräte zur Verbetrieblichung stehen und welche Folgen sie mit einer Verlagerung der Verhandlungen auf die Betriebsebene verbinden. Dabei wird insbesondere untersucht werden, welchen Einfluss die im Betrieb existierende Regulierungsform (Formen der Tarifbindung bzw. Nichtbindung) auf die Verbetrieblichungsneigung hat. Als Datenbasis dient eine Befragung von 1000 Managern und 1000 mit ihnen in Verhandlungsbeziehungen stehenden Betriebsräten. Deskriptive und multivariate Analysen zeigen, dass Betriebsräte deutliche Gegner und Manager deutliche Befürworter der Verbetrieblichung sind. Bei den Managern zeigt sich ein deutlicher Effekt der Regulierungsform. Bei ihnen ist die Neigung zur Verbetrieblichung höher, wenn der Betrieb bereits einen hohen Grad an Verbetrieblichung … Mehr lesen...

Flächentarifvertragsbindung sinkt weiter

Der Anteil der Beschäftigten, die in tarifgebundenen Betrieben arbeiten, sinkt weiter. 1996 betrug der Anteil in Westdeutschland 69 Prozent, in Ostdeutschland 56 Prozent. Zehn Jahre später, im Jahr 2006, lag der Anteil im Westen bei 57 und im Osten bei 41 Prozent. (Quelle: Fischer, G. u.a. (2007): Standortbedingungen und Beschäftigung in den Regionen West- und Ostdeutschlands. Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2006. IAB-Forschungsbericht Nr. 5. Nürnberg, S. 48 (download)). Eine von mir für meine Vorlesungen erstellte Grafik mit dem Daten von 1995 bis 2006 finden Sie hier (Grafik Flaechentarifvertragsbindung).… Mehr lesen...