„Mindestlöhne schaden nicht“

Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen: „Mindestlöhne schaden nicht[07.12.2011] Immer wieder wird eindringlich gewarnt: Mindestlöhne gefährden Arbeitsplätze. Ein Irrtum, belegen die kürzlich vom Bundesarbeitsministerium veröffentlichten Gutachten zu den Auswirkungen von Mindestlöhnen in acht Branchen. Zehn sind es derzeit, für die in Deutschland nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz Lohnuntergrenzen gelten. Die Analysen, an denen das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Uni mitgewirkt hat, zeigen: Es wurden keine Stellen durch steigende Personalkosten abgebaut. Vielmehr stehen die meisten Unternehmen Mindestlöhnen positiv gegenüber, weil sie für einen fairen Wettbewerb sorgen.

Als eines von sechs beauftragten Instituten hatte das IAQ zwei Branchen genauer unter die Lupe genommen: die Gebäudereinigung, in der seit langem ein Mindestlohn gezahlt wird. Seit dem 1. Juli 2007 gilt er auch nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz und beträgt zurzeit 7 Euro (Ost) bzw. 8,55 Euro (West); und die Wäschereien, für die seit Oktober 2009 entsprechende Regelungen greifen. Hier gibt es aktuell mindestens 6,75 Euro (Ost) und

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„Ausweichmanöver: Die neuen Tricks der Zeitarbeitsbranche“ – Beitrag von MONITOR v. 24.11.2011

Das Fernsehmagazin MONITOR berichtete am 24.11.2011 über „die neuen Tricks der Zeitarbeitsbranche“. Nach den Recherchen von MONITOR verrechnet das Leiharbeitsunternehmen Randstad einsatzfreie Zeiten mit dem Zeitkonto der Leiharbeiter. Dies ist gesetzeswidrig.  In dem Beitrag von MONITOR kommt Prof. Peter Schüren, Arbeitsrechtler an der Universität Münster zu Wort: „Randstad muss die Zeiten zwischen einzelnen Arbeitseinsätzen ebenfalls bezahlen. Und mit diesem Konto wird genau das vermieden. Man gibt den Leuten das, was sie bereits vorher verdient haben und deklariert das als Arbeitseinkommen der Zwischenzeit. Das ist nicht in Ordnung, das ist mit dem Gesetz so nicht vereinbar und steht auch im Tarifvertrag nicht drin. Das hat Randstad sich in einer Betriebsvereinbarung und im Arbeitsvertrag selbst gebastelt.“

Randstad bestreitet diese Vorwürfe. MONITOR verweist auf Arbeitsverträge von Randstad, in denen es heißt:  „Der Ausgleich von Zeitkonto-Plusstunden erfolgt in einsatzfreien Zeiten durch Freizeit;
sofern keine Plusstunden vorliegen, bauen sich Minusstunden auf.“ (Quelle: MONITOR)

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Management by Bücherverbrennungen

Die ideologische Naivität (oder Ignoranz) – oder besser: die Naivität und/oder Ignoranz gegenüber Ideologie – in Teilen der BWL trägt manchmal schon seltsame Blüten.

„In der Unternehmungskultur wurzelt das Verhalten der Mitarbeiter und Führungskräfte. Sie stellt einen Bezugspunkt dar, der den Beschäftigten Halt gibt. Erweist sich dieser Halt als bremsend, ist ein kultureller Wandel unausweichlich. Er beginnt mit einer Veränderung des Leitbilds. Auf den darin enthaltenen Werten aufbauend sind verbindliche Grundsätze der Führung und Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Verankerung in den Köpfen geschieht in erster Linie über symbolisches Management. Beispielhaft kann CONTINENTAL AIRLINES genannt werden. Die im sogenannten „Du-sollst-nicht-Buch“ festgehaltenen Regelungen und Anweisungen lähmten die Eigeninitiative der Beschäftigten und verhinderten jegliches Entgegenkommen einem Kunden gegenüber. Im Rahmen eines Turnarounds wurden diese Bücher auf dem Firmengelände aufgehäuft und öffentlich verbrannt.“ (Krüger, W./Becker, L. (2001): Warum Restrukturierungen versanden, und wie Sie das vermeiden, Arbeitspapier Nr. 1/2001 des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre II,

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