„Rights of Workers“ aus der Sicht von Milton Friedman

Wer schützt die Arbeiter? Friedman beantwortet die Frage an einer Stelle seiner interessanten Rede von 1980 so: „Workers are protected by employers“. Und zwar bietet den Schutzt nicht der Unternehmer, der den Arbeiter beschäftigt, sondern es schützen diejenigen Unternehmer, die ihn beschäftigten könnten. Das Vorhandensein von alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten, Konkurrenz also, „competition“, „the free market“, das und nichts anderes schützt den Arbeiter (und alle Beschäftigten) vor der Ausbeutung durch den Unternehmer.

Wer schützt nun den Unternehmer vor der Ausbeutung durch den Arbeiter? (Wie eine solche „Ausbeutung“ („exploitation“) aussieht, versucht Friedman ebenfalls skizzenhaft zu zeigen, seine Ausführungen bleiben hier aber erheblich blasser als bei den Gewerkschaften, die die Unternehmen „ausbeuten“.)  Der Unternehmer wird geschützt durch das Vorhandensein von Konkurrenz unter den Arbeitern! Und was machen die Gewerkschaften? Gewerkschaften verfolgen aus der Sicht von Friedman vorrangig das Ziel, die Konkurrenz der Beschäftigten untereinander einzuschränken. Logische Schlussfolgerung, wenn wir Ausbeutung verhindern wollen: Gewerkschaften … Mehr lesen...

Neue Publikation – Beitrag in: „Arbeitsorientierung in den Wirtschaftswissenschaften“

Nienhüser, Werner (2014): Stellungnahme zur „Arbeitsorientierung in den Wirtschaftswissenschaften“. In: Stephan Laske und Manfred Schweres (Hg.): Arbeitsorientierung in den Wirtschaftswissenschaften. Vielfalt als Krisenindikator oder als Potenzial? Mering: Hampp, S. 121–122.

„Die deutschsprachige Arbeitsforschung hat zwischen 1970 und 1990 eine beachtliche Blüte erlebt: Gestützt durch gezielte Forschungsprogramme der damaligen Bundesregierungen  einerseits  und  gesellschaftspolitische  Öffnungen  andererseits  schienen „Humanisierung der Arbeit“ und „Arbeitsorientierung“ in der Arbeitswissenschaft und  ihren  arbeitsbezogenen  Nachbarwissenschaften  salonfähig  geworden  zu  sein.  Die  in diesem Band versammelten Beiträge setzen sich kritisch mit der damaligen Verbreitung von Arbeitsorientierung in den Wirtschaftswissenschaften auseinander.  Die Herausgeber wollen sich aber nicht auf eine historisierende Rückschau beschränken. Es gibt aktuell genügend Anlässe für die Frage, ob sich die Wissenschaft nicht  erneut und vermehrt mit krisenhaften Erscheinungen am Arbeitsmarkt, in Arbeits- und Produktionsprozessen  auseinandersetzen  sollte:  Eine  Besorgnis  erregende  Jugendarbeitslosigkeit,  prekäre  Arbeitsverhältnisse,  Menschen,  die  trotz  eines  Arbeitsverhältnisses der Armutsfalle kaum entrinnen („working poor“), zunehmende Leistungsverdichtung mit der Folge

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