In der obigen Grafik sieht man, welche Aufwirkungen es auf Menschen mit unterschiedlich hohem Bruttoeinkommen hätte, wenn die Vorschläge der Parteien umgesetzt würden. Die Daten stammen aus folgender Untersuchung:
ZEW 2025: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim. Forschungsgruppe: Ungleichheit und Verteilungspolitik: „Gutachten des Reformvorschläge der Parteien zur Bundestagswahl 2025: Finanzielle Auswirkungen. Mit Informationen zu fiskalischen Wirkungen vom 20. Januar 2025“. Mannheim 2025 (zum Download hier: https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Bundestagswahlprogramme_ZEW_2025.pdf)
Ich habe die Daten aus der Untersuchung des ZEW in der obigen Übersichtsgrafik zusammenzufassen.
Die wesentlichen Ergebnisse
Würden die Vorschläge der Partei „Die Linke“ umgesetzt, dann würden diejenigen mit hohen Einkommen (ab 150 Tsd. Euro / Bruttojahreseinkommen pro Haushalt) belastet und insb. die mit geringem Einkommen entlastet. Bildlich gesprochen entgegengesetzt ist es bei der FDP: Sie entlastet die Bezieher der hohen Einkommen und belastet diejenigen mit niedrigen Einkommen. Die Vorschläge von Union und AfD sehen vor, dass alle mehr Bruttoeinkommen erhalten, die mit hohen Einkommen würden aber prozentual (und natürlich absolut) mehr erhalten.
Zu den absoluten Einkommenswirkungen nur zwei Beispiele: Bei der AfD erhalten die beiden unteren Einkommensklassen 13 bzw. 157 Euro pro Jahr mehr, die beiden oberen Klassen 3.860 und 6457 Euro mehr. Bei der FDP sind es 88 und 119 Euro für die geringen Einkommen und 5.466 und 10.508 Euro für diejenigen Haushalten mit höherem Einkommen.
Umverteilung von unten nach oben bei Union, AfD und FDP
Die Umsetzung der Vorschläge von Die Linke, den Grünen, der SPD und dem BSW würden die Einkommenungleichheit reduzieren, die von Union, AfD und FDP erhöhen (ZEW 2025, Abb. 39, S. 52). Ds Armutsrisiko würde sich nur bei einer Umsetzung der Vorschläge der Linken und Grünen reduzieren (ZEW 2025, Abb. 40, S. 53).
Zur Finanzierung der Vorschläge
Das ZEW hat auch die „fiskalischen Effekte der jeweiligen Wahlprogramme auf den Gesamthaushalt in Mrd. Euro“ (ZEW 2025: Abb. 42, S. 55). Die Vorschläge von den Linken, den Grünen, BSW und SPD führten zu unterschiedlich großen Mehreinnahmen für den Haushalt. Die Vorschläge der Parteien, die eher die „Einkommensreichen“ entlasten wollen, fallen Mindereinnahmen an: 116 Mrd. bei der FDP, 97 Mrd. bei der AfD und 47 Mrd. bei der Union. Zu fragen ist, wie die drei Parteien, die an die „Einkommensreichen“ umverteilen wollen, ihre Vorschläge finanzieren würden.
Was würde im Haushalt eingespart (werden müssen)? Zu Lasten der „Reichen“ werden die Einsparungen wohl nicht gehen, sondern vermutlich zu Lasten derjenigen, die einen guten Sozialstaat brauchen.
Pingback: Einkommenswirkungen der Vorschläge der Parteien zur Bundestagswahl 2025 – Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt