Viel beworben wird derzeit die “Themenwoche” der ARD. Gezeigt werden Beiträge unterschiedlicher Art zum Thema „Zukunft der Arbeit“:
http://www.ard.de/home/themenwoche/ARD_Themenwoche_2016_Zukunft_der_Arbeit/3235538/index.html
Eine gute bzw. gut gemeinte Sache? Ein nicht so kleines Aber: Die Sendungen scheinen mir sehr stark zum einen auf die Ersetzung von menschlicher Arbeitskraft durch (i.w.S.) Maschinen, zum anderen auf die Folgen für das Individuum (Abstieg, Armut) zentriert zu sein. Eine solche Perspektive könnte folgende Funktionen erfüllen: Sie vermitteln ein Gefühl der Ersetzbarkeit eines jeden Einzelnen. Als Lösung wird lediglich angeführt, man müsse sich eben individuell für den Wandel qualifizieren. Das schürt Konkurrenz und rückt lediglich individuelle (Re)aktionen in den Blick. Technische Veränderungen werden als gleichsam unveränderlich dargestellt, kollektive Gestaltungsmöglichkeiten (oder gar Möglichkeiten der Gegenwehr) werden nicht thematisiert und damit ausgeblendet. – Ja, richtig, ich kann die Sendungen noch gar nicht gesehen haben und werde auch nicht alle sehen können. Es ist auch lediglich eine Vermutung von mir über die Effekte für den Diskurs, von der ich hoffe, dass sie sich nicht bestätigt.
(Danke an Alexander Egeling für den Hinweis auf die Sendungen.) (Bild: “1935, Berlin: Ausstellung der Jugend: “Roboter wie er kommen wird”, Foto 1932 von Carl Weinrother; Bundesarchiv, B 145 Bild-P049619 / Weinrother, Carl / CC-BY-SA 3.0)
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