Wer schützt die Arbeiter? Friedman beantwortet die Frage an einer Stelle seiner interessanten Rede von 1980 so: „Workers are protected by employers“. Und zwar bietet den Schutzt nicht der Unternehmer, der den Arbeiter beschäftigt, sondern es schützen diejenigen Unternehmer, die ihn beschäftigten könnten. Das Vorhandensein von alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten, Konkurrenz also, „competition“, „the free market“, das und nichts anderes schützt den Arbeiter (und alle Beschäftigten) vor der Ausbeutung durch den Unternehmer.
Wer schützt nun den Unternehmer vor der Ausbeutung durch den Arbeiter? (Wie eine solche „Ausbeutung“ („exploitation“) aussieht, versucht Friedman ebenfalls skizzenhaft zu zeigen, seine Ausführungen bleiben hier aber erheblich blasser als bei den Gewerkschaften, die die Unternehmen „ausbeuten“.) Der Unternehmer wird geschützt durch das Vorhandensein von Konkurrenz unter den Arbeitern! Und was machen die Gewerkschaften? Gewerkschaften verfolgen aus der Sicht von Friedman vorrangig das Ziel, die Konkurrenz der Beschäftigten untereinander einzuschränken. Logische Schlussfolgerung, wenn wir Ausbeutung verhindern wollen: Gewerkschaften … Mehr lesen...