Der Welt Herr

Der Welt Herr

(von Achim von Arnim, 1828)

Morgenstund hat Gold im Munde,
Denn da kommt die Börsenzeit
Und mit ihr die süße Kunde,
Die des Kaufmanns Herz erfreut:
Was er Abends spekulieret
Hat den Kurs heut regulieret,

Eilend ziehen die Kuriere
Mit dem kleinen Kursbericht,
Daß er diese Welt regiere
Von der andern weiß ichs nicht:
Zitternd sehn ihn Potentaten
Und es bricht das Herz der Staaten.

(Quelle: Freiburger Anthologie)

 

Diese Facette des Überbaus hat ihre Basis vermutlich in der Elsaß-Krise von 1828; überhaupt ist der Blick in die Geschichte der Krisen lehrreich (http://wissen.boerse.de/boersengeschichte.php?leiste=3&view=82). Aus der Geschichte lernen – was genau für wen (potenziell) lehrreich ist, ist allerdings offen.… Mehr lesen...

Unwort des Jahres 2009: “Betriebsratverseucht”

Eine Jury von Sprachwissenschaftlern hat “betriebsratverseucht” zum Unwort des Jahres 2009 gekürt ((http://www.unwortdesjahres.org/). Der Begriff wurde in einer Reportage des ARD-Magazins “Monitor” vom 14. Mai 2009 verwendet.

Hier das Zitat aus Monitor:

“Teilnehmer der Betriebsversammlung: “Verschiedene Redner, insbesondere Abteilungsleiter, kamen dann zur Sache. Betriebsrat. Wir brauchen keinen Betriebsrat, wir können alles selbst klären. Betriebsrat kostet nur Geld, was wir für anderes gebrauchen könnten, zum Beispiel Lohnerhöhungen. Und möchte ein Kollege in eine andere Niederlassung versetzt werden, würde ihn niemand mehr nehmen, da er betriebsratsverseucht ist…” ” (Quelle: Monitor v. 14.5.2009)

Ein Mitarbeiter sagt also etwas über den Sprachgebrauch von Vorgesetzten. Ist dies wirklich genug, um ein Wort als Unwort zu küren? Müsste das Wort nicht häufiger oder von einer prominenten Person öffentlich verwendet werden? Beides ist nicht der Fall. Eine Google-Suche noch vor der Wahl des Wortes (es war zum Recherchezeitpunkt nominiert) ergab keine weiteren Treffer außerhalb … Mehr lesen...

Schön, dass es solche Unternehmen gibt

Viele Künstler verdienen wenig, das ist bekannt. Wenig bekannt ist aber, dass Unternehmer ihnen helfen, ihr Einkommen aufzubessern. “Manhattan Feather Dusters helps actors pay the bills” titelt die Chicago Tribune (14.4.2008). Die Idee ist einfach und offenbar erfolgreich: Das Unternehmen rekrutiert vor allem Künstler als Reinigungskräfte. Sie seien besonders geeignet, sagt der Firmeninhaber E. Goldberg: “A person in fine arts and performing arts may not like a sedentary desk job. They like to be active. A desk job just doesn’t fit their bent,” … These people [make] good cleaners. They are people who are creative and approach everything with enthusiasm” (Everet Goldberg, in Chicago Tribune v. 14.4.08).

Das Unternehmen “Manhattan Feather Dusters ” hat es geschafft, als positives Beispiel in einem Lehrbuch erwähnt zu werden (Dank an Thomas Behrends für den Hinweis): Longenecker, J.G.; Moore, C.W.; Petty, J.W. Palich, L.E. Small Business Management: An Entrepreneurial Emphasis, 13. Aufl., Mason, Ohio … Mehr lesen...