Diplomarbeit von Heiko Hoßfeld gewinnt den mit 1000 Euro dotierten Preis für Wirtschaftswissenschaften der Geno-Volks-Bank Essen eG
Die von Prof. Nienhüser (http://www.uni-essen.de/personal) betreute und mit der Note “sehr gut” bewertete Diplomarbeit hat das Thema “Vertrauen aus der Perspektive der Rational Choice Theorie – eine erweiternde Analyse”. Vielfach wird argumentiert, dass ökonomisch relevante Entscheidungen und Tauschvorgänge nur unter der Voraussetzung von Vertrauen zustande kommen. Wer etwa Waren über das Internet bestellt und seine Kreditkartennummer preisgibt, vertraut darauf, dass diese Information nicht missbraucht wird; wer Kredite vergibt, vertraut darauf, dass der Kredit zurückgezahlt wird bzw. er fragt nach Sicherheiten etc. In der realen Ökonomie spielt Vertrauen offenbar eine bedeutende Rolle. Die ökonomische Theorie tut sich allerdings nicht leicht damit, das Phänomen des Vertrauens in ihr Theoriengebäude zu integrieren, Vertrauen zu konzeptionalisieren oder gar seine Entstehung zu erklären. Unter welchen Bedingungen etwa “vertraut” der rationale Entscheider, wie ihn die ökonomische Theorie konstruiert? Was ist in einem solchen Theoriegebäude überhaupt mit Vertrauen gemeint? Wie sind die Versuche der ökonomischen Theorie zu beurteilen, Vertrauen zu konzeptionalisieren und zu erklären? Und welche Veränderungen müssten ggf. an der Theorie bzw. am Erklärungsmodell vorgenommen werden, um das Vertrauensphänomen adäquat einzubeziehen? Diesen Fragen widmet sich die Arbeit von Heiko Hoßfeld. Er sieht dabei die Rational Choice-Theorie als wissenschaftsdisziplinübergreifenden theoretischen Kern auch der ökonomischen Theorie(n). – Herr Hoßfeld arbeitet derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Wirtschaft (Campus Essen) der Universität Duisburg-Essen. Die wesentlichen Ergebnisse seiner Untersuchung sollen demnächst in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung publiziert werden.