Dieter Link-Stern, ein ehemaliger Opel-Beschäftigter im Werk Bochum, dokumentiert auf seinem Blog “Schicht im Schacht” fotografisch die Demontage des Werkes in Bochum. Ein wunderbarer Blog, wenn nicht das Thema so traurig wäre. Auch wer dem Produktivismus kritisch gegenüber steht und den immer noch vorherrschenden Auto-Fetischmus ablehnt: Die Arbeitnehmer waren stolz, für das Unternehmen zu arbeiten, sie haben ihre Zukunft damit geplant, hier ein sicheres, wenngleich hart erarbeitetes Einkommen zu haben. Die Werksschließung schlägt bei den Menschen Wunden und hinterläßt Narben, die lange schmerzen werden. Dieter Link-Stern vergleicht die Werksschließung und Demontage mit dem Tierreich: “Die Demontage einer alten Produktionsstätte kommt einer “Tötung” im Tierreich gleich, erst kommen die Löwen und holen sich das Beste, danach kommen die Hyänen für die nicht mehr ganz so schönen Brocken, zum Schluss die Geier, hier werden die Reste verwertet. Am Ende bleibt nichts übrig” (http://schichtimschacht.eu).
Dem WDR zufolge berichtet die Arbeitsagentur, dass die “Bilanz” der Bemühungen, für die arbeitslosen Opel-Beschäftigten Arbeit zu finden, “ernüchternd” ausfalle:
“52 Prozent der Ex-Opelaner, die in die Transfergesellschaft wechselten, sind aktuell arbeitslos” (http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/ende-opel-transfergesellschaft-100.html); weniger als 30 Prozent fanden einen neuen Job.
(Bild: “Abriss der Lackiererei des Opel Werks 1 in Bochum, Ende März 2015 von der Wittener Strasse aus gesehen”. Urheber: Cschirp)