Das Unternehmen H&M schreibt auf seiner Webseite:
„Wir haben den Anspruch, immer inspirierende Mode mit unschlagbarem Mehrwert zu liefern.“ http://about.hm.com/de/About/facts-about-hm/about-hm/business-concept.html vom 12.8.2016.
Volle Zustimmung! … Interessant ist, dass sich die Bedeutung des Wortes „Mehrwert“ erheblich verändert hat. Vor dreissig Jahren dürften die meisten den Begriff wohl noch im Sinne der Marx’schen Theorie verstanden haben. Heute dagegen ist er Bestandteil des Managements-Sprechs. Mit „Mehrwert“ bezeichnet man nun alles, was irgendwie einen Vorteil hat. Ja, sogar Kinder haben Mehrwert, Spielplätze, Wohnen und die Mode (siehe oben) sowieso (die Beispiele sind zahlreich, eine kurze Suche mit der Suchmaschine zeigt viele Ergebnisse). Da bleibt nur noch die Forderung: „Der Mehrwert für Ihr Kind!“
(Das Bild habe ich mit dem „Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache“ erzeugt (http://www.dwds.de/?qu=Mehrwert).
Lieber Werner,
danke dafür! Auch im akademischen Diskurs ist die Frage nach dem „Mehrwert“ – einer Theorie, einer Methode, eines Konzeptes – ja inzwischen popuär. Wer die Marxsche Bedeutung (noch) kennt, wird am H&M aber auch seine (bittere) Freude haben. Schließlich werden die Sachen ja wirklich mit ‚unschlagbarem Mehrwert‘ produziert. Das H&M dies nicht im Blick hat, spricht für das Einsickern des Begriffes im Alltagsdiskurs. Schließlich: Für eine historische Betrachtung ist vielleicht sogar Google ngram hilfreich …
Beste Grüße!
Ronald
Lieber Ronald,
danke. Google ngram hatte ich bereits nach „Mehrwert“ suchen lassen (nein, nicht mit Mehrwert…). Die Ergebnisse zeigen in den letzten Jahren eine Zunahme der relativen Häufigkeit des Begriffes. Das bestätigt auch Deine Einsickerungs-These.
Beste Grüße
Werner