„Ein neues Antlitz für die Ökonomie“
„Ökonomen, die gegen die Dogmen der modernen Wirtschaftswissenschaften andenken, haben in der Fachwelt einen schweren Stand: Wer sich nicht den Konventionen anpasst, hat wenig Chancen, Publikationen in renommierten Journals zu landen. Und wer nicht in renommierten Journals publiziert hat, erhält an einer renommierten Universität keinen Lehrstuhl.
Um diesen Missstand zu beheben und ihren Ansichten mehr Gehör zu verschaffen, haben alternative Ökonomen diese Woche die «World Economic Association» (WEA) gegründet – eine Vereinigung für all jene, die einen realitätsnahen, pluralistischen, partizipativen und demokratischen Wissenschaftsbetrieb befürworten. Am Montag wurde die Gruppe offiziell ins Leben gerufen, mittlerweile zählt sie bereits über 3000 Mitglieder.“
(Quelle: Simon Schuster, Basler Zeitung vom 20.5.2011)
Das Manifest der Vereinigung hebt folgende Ziele und Prinzipien hervor:
- Pluralität der theoretischen, methodischen und methodologischen Perspektiven
- Verbesserung der Gesellschaft, Ermutigung kritischen Denkens, Entwicklung neuer Ideen, empirisch fundierte Forschung, bessere wissenschaftliche Standards
- Wirklichkeitsbezug und Relevanz: Erklärung und Gestaltung realer ökonomischer Phänomene
- Berücksichtigung von Vielfalt jeder Art in der Mitgliederschaft und Struktur der Vereinigung
- Offenheit in der Gewinnung, Diskussion und Veröffentlichung wissenschaftlicher Erkenntnisse
- Einzug von Nicht-Mainstream-Forschern
- Befolgen ethischer Grundsätze
- Globale demokratische Struktur, d.h. keine Dominanz der Vereinigung durch Mitglieder einzelner Länder oder Kontinente